20. Februar 2014

Heute kommt die Sichtbetonwand. Da unser Grundstück mit etwas über 600 qm Fläche scheinbar nicht genug Lagerfläche bietet, wird kurzerhand das von uns eigens am Sonntag aufgehängte Baustellenband durchtrennt und das Nachbargrundstück als zusätzlicher Lagerplatz für Allerlei eingebunden. Aber wir wurden schließlich vor Baubeginn aus allen Ecken gewarnt, dass Bauarbeiter jeden möglichen Quadratmeter Platz nutzen würden. Da fragt man sich nur, was passiert wäre, wenn dort ein Zaun stehen würde. Naja, dann geht der Arbeitstag so langsam los und es gibt gleich einen Paukenschlag, denn unsere schöne Sichtbetonwand wird beim Einbauen an zwei Stellen beschädigt. Erster Kommentar des Bautrupps „daran sind wir jetzt aber nicht Schuld“. Wir lassen die Wand wieder rausnehmen und stoppen die Arbeiten, um mit dem Chef das weitere Vorgehen telefonisch abzusprechen. Er sagt am Telefon zu, dass er abends auf die Baustelle kommt und sich vor Ort selbst ein Bild macht. Währenddessen bauen die Bauarbeiter die Wand ein. Da wurden wir wohl irgendwie missverstanden. Wir stoppen nochmals die Arbeiten und ordnen an, dass die Wand erst mal nicht betoniert wird, bis die weitere Vorgehensweise geklärt ist. Bevor die Bauarbeiter die Baustelle verlassen, räumen Sie auf Wunsch von uns, aber nicht ohne Murren, einen Großteil des fremden Grundstücks. Den Hinweis, dass sie ein fremdes Grundstück zum Abladen genutzt haben, quittieren sie mit einem „wo sollen wir denn sonst die Sachen abladen?“ Abends kommt der Chef persönlich. Er begutachtet den Schaden. Wir haben jetzt zwei Möglichkeiten: die Wand wieder abholen lassen und zu einem Gutachter bringen, der über das weitere Vorgehen entscheidet. Das könnte einen Baustopp von bis zu vier Wochen bedeuten. Oder es gibt einen Preisnachlass. Wir bekommen vom Chef der Baufirma mit den Worten „das war eindeutig unser Verschulden“ ein Angebot, das einen Nachlass von etwa 25% auf den Wandpreis bedeutet. Wir bitten uns eine Nacht Bedenkzeit aus. Es wird gefühlt zum hundersten Mal betont, dass er uns ja jetzt endlich mal den fertigen Vertrag zusenden müsste. Aber das würde er jetzt am Wochenende dann auch machen. Außerdem erfahren wir noch interessante Einzelheiten zu den Vorkommnissen in KW 5. Wir erinnern uns alle, dass zwei Mitarbeiter der Rohbaufirma am Montag, 27. Januar um die Mittagszeit herum einen Haufen Baustelleneinrichtung (Container) etc. angeliefert haben. Nur auf Grund der Zusage, dass dies nur bis Mittwoch zwischengelagert würde, genehmigten wir das Abladen auf den Parkplätzen des Nachbarhauses. Allerdings kam dann am Mittwoch, Donnerstag und Freitag niemand zum Umlagern. Und auch Informationen gab es – trotz mehrmaliger Nachfrageversuche – keine. Erst am Freitag Abend, die komplette Arbeitswoche war leider mal wieder rum, kam die Information, dass am darauffolgenden Montag die (Zitat) „beanspruchten Flächen“ freigeräumt werden. Und jetzt wissen wir auch endlich, warum sich niemand bei uns gemeldet hat. Die Rohbaufirma hatte kurzerhand bei unseren Nachbarn (ja genau, die mit dem Gabelstapler beim Umlagern helfen sollten) angerufen und dort den aktuellen Wetterstand eingeholt.  Alle Achtung, was eine Eigeninitiative. Da war man wahrscheinlich selbst so begeistert, dass man vergessen hat den Kunden zu informieren. Hätte aber ja auch ansich der Nachbar machen können. Schwamm drüber, das war ja schließlich eine der kleineren Fehlleistungen.

Hier noch ein Bild der Beschädigungen. Glück im Unglück: an zwei Stellen ist zwar die Wand im oberen Bereich bis zu 18 cm beschädigt, aber die Decke im EG wird 20 cm abgehängt. Somit wird es wohl genau passen und nicht sichtbar sein.

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