Nach einigen Wochen (oder waren es doch eher Monate?) der geistigen Erholung, ist nun endlich wieder der alte Kampfesgeist in mir erwacht und das ein oder andere Teilprojekt muss jetzt noch unerbittlich zu einem (für uns) guten Ende gebracht werden. Und da wäre z.B. die Firma, die unseren schönen Betonboden gegossen hat. Das hat im letzten Sommer alles relativ problem- und reibungslos funktioniert. Es wurden Termine ausgemacht und tatsächlich von der anbietenden Firma eingehalten. An der Stelle haben die sich schon irgendwie verdächtig gemacht. Termine vereinbaren und dann noch einhalten. Wo gibt es denn sowas auf`m Bau? Und auch mit der Leistung waren und sind wir durchaus zufrieden. Aber so ein oder zwei Stellen gibt es halt dann doch, die wir gerne nachgebessert hätten. Hier darf durchaus zu unserer Entlastung erwähnt werden, dass wir bei dem gewählten Belimago Pur Zementboden von einem m²-Preis > 100 € sprechen. Und zwar nur für die Beschichtung. Der reine Estrich kommt noch extra. Gefühlt also eine Preisklasse, in der schon noch ein kostenfreier „after sales Besuch“ enthalten sein sollte. Ein paar Wochen nachdem wir dann letztes Jahr eingezogen waren, hatten wir natürlich schon im Eingangsbereich eine größere Knaupe (vermutlich durch die immer wiederkehrenden Nachbesserungsarbeiten an unserer Sichtbetonwand) und einen Riss genau neben einer Dehnungsfuge. Wir haben dann also die Firma ganz freundlich angeschrieben und mal nachgefragt, ob denn nicht irgendwann in den nächsten Wochen mal jemand in der Nähe ist und sich das anschauen kann. So ganz ohne Zwang und Eile. Das wurde dann auch zur Kenntnis genommen und ein Besuch, allerdings noch ohne konkreten Termin, avisiert. Das war im Oktober. Ach ja, zusätzlich brachten wir noch einen Freund ins Spiel, der in seinem Haus auch den Belimago Boden gießen lassen wollte und gerne ein Angebot gehabt hätte. Es passierte aber genau nichts, also haben wir Anfang Januar mal wieder nachgefragt. Und dann nochmal Anfang März. Immer ganz nett und freundlich und ohne Druck. Und plötzlich wurde ich aus der Monate andauernden Lethargie hochgeschreckt, denn das Telefon klingelte. Ein Mitarbeiter der Firma war dran und sagte, dass er die Woche vorbeikommen würde. Er würde dann am nächsten Tag nochmals anrufen und konkreter werden. Er rief natürlich nicht an. Daraufhin habe ich dann also nochmals an die Zentrale geschrieben, den Sachverhalt geschildert und begeistert erwähnt, dass ich mich schon ganz kurz vor dem Ziel wähnte. Jetzt also nur doch der Mitarbeiter fehlen würde. Die Antwort war ernüchternd. Zwar wurde der Besuch für den nächsten Tag jetzt sogar schriftlich bestätigt, aber nebenbei noch betont, dass hier dann pauschal 300 € fällig werden. Wie bitte? 300 Euro für einen Besuch innerhalb der Gewährleistungszeit, für den ich sowieso schon gefühlt siebenundvierzig Mails schreiben musste. Ich antwortete postwendend und drückte mein komplettes Unverständnis über dieses Geschäftsgebahren aus, appelierte aber natürlich auch nochmals nachhaltig diesen Besuch ohne Berechnung einer Pauschale durchzuführen. Es kam keine Antwort mehr. Vor lauter Wut und Frustration ließ ich das Thema knapp drei Monate ruhen, bis ich dann Anfang dieser Woche den eingangs erwähnten Kampfgeist wiederentdeckte. Das erste Mal wurde ich nun etwas deutlicher, „unser“ Rechtsanwalt blieb nicht unerwähnt und es wurden auch Fristen für a) überhaupt mal eine verbindliche Antwort und b) einen verbindlichen vor-Ort-Termin gesetzt. Dieses Mal wählte ich auch einen etwas größeren Verteiler, denn dank ausführlicher Internetseiten findet man mit ein wenig Recherche ja auch noch die ein oder andere eMail-Adresse von Geschäftsführern etc. im Impressum (die etwas aufgeblähten Verteiler hatten schon in der Rohbauphase als eines meiner letzten Mittel gedient und selten ihren Zweck verfehlt). Und siehe da, es dauerte gerade mal 24 Stunden und mir wurde ein kostenfreier Besuch für Ende Juli zugesichert. Wir sind gespannt, ob dann auch tatsächlich jemand kommt, aber jetzt ist wenigstens wieder Bewegung in die Geschichte gekommen.